Der zweite Vortrag unserer Reihe „Nordfriesisches Sommerinstitut“ widmet sich „Wikingern in Ladelund – Neue Ausgrabungen am Rande der Geest“
Die Ausgrabungen zur Erschließung eines neuen Wohngebietes hinter der Gedenkstätte und der Feuerwache in Ladelund haben im vergangenen Winter Schlagzeilen gemacht, nicht nur wegen der Diskussion um die Kostenübernahme, sondern auch wegen der sensationellen Entdeckungen. Die Geestkante war durch Jahrtausende deutlich stärker besiedelt als man bislang vermutet hatte, Funde und Gebäudereste reichen von der Bronzezeit bis ins frühe Mittelalter. Der größte Teil der Spuren gehört zu einer wikingerzeitlichen Siedlung aus dem 10. Jahrhundert. Viele Hausgrundrisse überlagern sich, die Siedlung wurde über mehrere Generationen benutzt; Grundrisse zweier große Hallen deuten darauf hin, dass hier ein gesellschaftliches Zentrum gewesen sein dürfte. Besonders aufschlussreich waren rund zwanzig Grubenhäuser, kleine, in den Boden eingetiefte Gebäude, die überwiegend als Werkstätten dienten. Zwei davon entpuppten sich als außergewöhnlich gut erhaltene Reste von Schmieden, in denen unter anderem Eisenniete, wie sie im Schiffsbau benötigt wurden, angefertigt wurden. Womöglich war auch ein Goldschmied hier tätig, und erstmals konnte nachgewiesen werden, dass die „Wikinger“ selber Glas verarbeitet haben. Über diese Entdeckungen und darüber, welche Rolle diese Siedlung im Netzwerk zwischen den bedeutenden Handelsorten Haithabu, Ribe und Tondern gespielt haben könnte, wird der Leiter der Ausgrabungen, Alexander Maaß, am 18. Juni im Rahmen unseres “Sommerinstitutes” berichten. Der Vortrag beginnt um 19:30 Uhr im Nordfriisk Futuur. Seien sie herzlich willkommen! Der Eintritt ist frei, es wird um eine Spende gebeten.
Die Reihe Sommerinstitut findet 14tägig statt und wird unterstützt von der Nord-Ostsee Sparkasse. Das vollständige Programm findet sich unter anderem hier.