Vom 5. bis 8. September gestaltete das Nordfriisk Instituut eine Projektwoche an der Emil-Nolde-Schule in Neukirchen (Wiedingharde) mit. Unter dem Thema „Wer bin ich? Wo lebe ich? Was prägt uns? - Eine Spurensuche!“ haben sich die Achtklässler der genannten Schule mit dem Themenfeld eigene und regionale Identität beschäftigt. Die Koordination lag bei Uwe Thomsen, Kreisfachberater Kultur und Lehrer an der Emil-Nolde-Schule. Die Idee war Anfang des Jahres in einem Gespräch mit Institutsdirektor Christoph G. Schmidt entstanden; daher war das Institut an der Konzeption von Anfang an prägend beteiligt und steuerte schließlich zwei Themenmodule eigenverantwortlich bei.
Es wurden folgende drei Module durchgeführt:
1. Familienidentität: Wo kommen meine Eltern und wiederum ihre Vorfahren her? Welche Rolle spielt das heute für mich? Gibt es besondere Feste, Traditionen, Speisen oder Umgangsformen in meiner Familie, die mit der Herkunft zu tun haben? Durchgeführt im Naturkundemuseum Niebüll (Leitung: Uwe Thomsen)
2. Geografie und Mensch: Welche Spuren erkenne ich in meiner landschaftlichen Umgebung? Reiche Marsch/arme Geest bedingt durch unterschiedliche naturräumliche Voraussetzungen. Deiche und Deichbau als Inselbildung. Archäologische Denkmäler. Ochsenweg an der Geestkante. Wie beeinflusst der Naturraum die sozialen Gemeinschaften? Durchgeführt mittels Bustour an drei bis vier unterschiedlich geprägten Stellen im offenen Gelände (Deich / „Goldener Ring“ bei Alt Horsbüll, Schöpfwerk Verlath, Hülltofter Tief / Seebüll, Lügumer Binnendünen), verbunden jeweils mit kreativen Aufgaben und/oder kurzen Wanderungen (fachliche Leitung: Christoph G. Schmidt)
3. Sprache: Klang und Herkunft des Friesischen. – Wie werten wir heutzutage verschiedene Sprachen, aber auch Gruppen (Wo möchte ich dazugehören? Wodurch drückt sich das aus?)? (Leitung: Hanna Schnitger, Friesischstudentin an der EUF, finanziert über einen Werkvertrag mit dem NFI, gefördert von der Friisk Stifting)
Jedes dieser Formate wurde zugleich auch von einem Künstler / einer Künstlerin begleitet (Malerei: Sigrid Nolte-Schefold, Theater: Henriette Felix-Schumacher, Film: Christoph Knorr), wobei die Kombinationen täglich wechselten. So traf im Laufe der drei Tage nicht nur jede Schülerin und jeder Schüler auf jedes Thema und jedes kreative Format, sondern wurde auch jedes Thema mit allen drei verschiedenen kreativen Zugängen behandelt.
Am vierten Tag wurden die Ergebnisse noch einmal in Kleingruppen aufbereitet und dann in Auswahl vorgestellt.
Das Nordfriisk Instituut wertet dieses Vorhaben trotz des nicht geringen Aufwandes als erfolgreiche Pilotstudie, wie mit Jugendlichen zu diesem Themenfeld, insbesondere zu friesischer Identität und Sprache gearbeitet werden kann.