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Von Freiheit, Wohlstand und Gelehrsamkeit

Wilhelm Sanders, Detlev Kraack, Thomas Steensen und Karsten Rüsch (v.l.)

Gut gefüllt war der Rittersaal des Schlosses vor Husum beim traditionellen „friesischen Abend“ im Rahmen der 70. Husumer Universitätswoche. Gast war der Historiker Professor Dr. Detlev Kraack aus Plön, der nach eigenen Worten das vergangene Jahr „mit einer friesischen Brille“ auf der Nase verbrachte, um nach der Rolle von Nordfriesen in der schleswig-holsteinischen Geschichte zu suchen. Das Ergebnis stellte er in seinem Vortrag „Freiheit, Wohlstand und Gelehrsamkeit: Nordfriesland im Kontext der schleswig-holsteinischen Geschichte“ vor.

In seinem Bericht ging es um Wechselbeziehungen zwischen West- und Ostküste Schleswig-Holsteins in Handel, Heirat und Ausbildung, um die Grundlagen von Identitätsbildung und die Auswirkungen von außerfriesischen Ereignissen auf die Region. Kraack beschrieb die Nordfriesen als Menschen, die angesichts schwieriger Umstände nicht resignierten, sondern einander unterstützten. Eine große Rolle spielten familiäre Netzwerke, die z. B. zwischen Eiderstedt, Westindien und Flensburg Informationen austauschten und so den väterlichen Handelsbetrieb förderten.

Zum Schluss stellte Kraack einzelne Personen aus Nordfriesland vor, welche die drei Oberbegriffe seines Vortrages vertreten, u. a. Harro Harring als Republikaner, Christian Feddersen und Knut Jungbohn Clement mit dem friesischen Wahlspruch „Lieber tot als Sklave“, Theodor Mommsen als Nobelpreisträger, Friedrich Paulsen als friesischen Philosophen sowie Sönke Ingersen als reichen Händler, Baron und Mäzen. Mitveranstalter des Abends waren das Nordfriisk Instituut und der Nordfriesische Verein Husum-Rödemis. Der Vorsitzende der Sektion Husum der Universitätsgesellschaft, Karsten Rüsch, dankte dem Referenten für einen fesselnden Vortrag und Professor Dr. Thomas Steensen vom Nordfriisk Instituut für die Organisation des Abends.