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Von einem Ritter, Bauern, Ortsnamen und „sik“

Das Nordfriesische Jahrbuch 2020, das soeben im Nordfriisk Instituut erschienen ist, bietet einen farbenreichen Querschnitt durch die aktuelle Forschung zu den Nordfriesen. Hans Joachim Kühn stellt den Kapitän Haye Laurens vor, dem vom französischen König Ludwig XVIII. der Lilienorden verliehen wurde. „Die Stunde der Frauen?“, fragt Thomas Steensen und beschäftigt sich mit der Einführung des Frauenwahlrechts 1919 in Nordfriesland. Sönnich Volquardsen legt die Abschrift eines Flohmarkt-Fundes vor: Das Tagebuch gibt Einblicke in das Niebüller Bauernleben zwischen 1893 und 1917.

Auch im sprachlichen Bereich gibt es neue Erkenntnisse: Nils Århammer setzt seine 1993 begonnene Besprechungvon Wolfgang Laurs Historischem Ortsnamenlexikon von Schleswig-Holstein aus Sicht der nordfriesischen Namen- und Sprachgeschichtsforschung fort. Dem Gebrauch des niederdeutschen Reflexivpronomens sik ‚sich‘ im Nordfriesischen widmet sich Volkert F. Faltings. Dagegen untersuchen Jarich Hoekstra, Carolin Klöhn, Thede Thießen und Wendy Vanselow, in welcher Weise das Halligfriesische die deutschsprachigen Briefe eines Ehepaares von Oland Ende des 18. Jahrhundert beeinflusst hat. Zum Abschluss stellt Christoph Winter einen helgoländischen Freundschaftsvers von Hans Frank Heikens vor.

Abgerundet wird das Nordfriesische Jahrbuch mit Buchbesprechungen aus verschiedenen Themenbereichen und einer Bibliografie der nordfriesischen Texte in Zeitschriften und Zeitungen im Jahr 2018.

Das Nordfriesische Jahrbuch2020 umfasst 178 Seiten, kostet 9,80 Euro und ist erhältlich im Buchhandel oder direkt beim Nordfriisk Instituut in Bredstedt (Tel. 04671/60120). Mitglieder des Vereins Nordfriesisches Institut erhalten auf Anforderung ein Freiexemplar.

 

Bild: Umschlagbild des Nordfriesischen Jahrbuchs 2020