Im Jahre 1871 ging der Sylter Kapitän Thomas Selmer eine Wette ein, mit seinem Dampfschiff „Graf Bismarck“ von Hoyer auf der viel zu flachen Wiedau bis nach Tondern zu fahren. Er schaffte es nicht ganz, schadenfrohe Anwohner zogen sein auf Grund gelaufenes Schiff, das in dem schmalen Flussbett nicht wenden konnte, mit Tauen vom Ufer aus rückwärts. Darauf schrieben vier Tonderaner Seminaristen ein politisches Spottlied auf den echten Grafen Bismarck, den ersten Reichskanzler, der nach 1864 als preußischer Ministerpräsident das Herzogtum Schleswig für Preußen annektiert hatte. Die Hintergründe des Liedes erhellt Claas Riecken.
Die „Grande Dame“ der friesischen Bewegung Nordfrieslands und Vorkämpferin für friesischsprachigen Schulunterricht, Marie Tångeberg, beging im Oktober 2024 ihren 100. Geburtstag. Die Festrede von Sönnich Volquardsen auf Wiedingharder Friesisch wird ebenso dokumentiert wie ein porträtierender Lebenslauf der Jubilarin.
Mareike Böhmer stellt zwei ungewöhnliche Musikinstrumente vor, die Hummel, eine traditionelle Zither, die vor allem auf den nordfriesischen Halligen und Inseln beliebt war, und die husle, eine besondere Form der Geige, die von Sorben in der Lausitz gespielt wurde.
Thede Boysen kennt sich aus mit Verkehrspolitik und schreibt über die neuesten Entwicklungen, die den lange angekündigten Ausbau der Marschbahnstrecke erneut verzögern könnten. Nicht nur Berufspendler und Urlauber auf der Teilstrecken nach Sylt sind betroffen, sondern alle, die zwischen Nordfriesland und Hamburg per Bahn unterwegs sind.
Aktuelle Berichte und Buchhinweise runden „Nordfriesland“ 228 ab. Das Heft umfasst 32 Seiten, kostet 4,00 Euro und ist erhältlich über den Buchhandel oder direkt beim Nordfriisk Instituut. Mitglieder des Vereins Nordfriesisches Institut und der Friisk Foriining erhalten ihr Exemplar kostenlos zugeschickt.