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„Oufmåågede müülje än lååstinge“

Von links: Dirk Schrödter, Inken Völpel-Krohn, Johannes Callsen, Dr. Heike Schmidt, Roland Scholze, Dr. Christoph Schmidt, Hauke Grundmann, Marlene Kunz (Foto: Staatskanzlei)

Zum ersten Mal in der über tausendjährigen Geschichte der Nordfriesen wurde ein staatliches Dokument in ihrer eigenen Sprache verfasst. Staatssekretär Dirk Schrödter, Leiter der Staatskanzlei, und Inken Völpel-Krohn, Vorsitzende des Trägervereins des Nordfriisk Instituut in Bredstedt, unterschrieben am 11. Januar in Kiel die friesische Fassung der Ziel- und Leistungsvereinbarung des Institutes mit dem Bundesland Schleswig-Holstein, „Oufmåågede müülje än lååstinge 2018–2021“. Die Vereinbarung gewährt dem Nordfriisk Instituut finanzielle Planungssicherheit bis zum Jahr 2021 und gilt in der deutschen Fassung bereits seit April 2018. Das Bundesland Schleswig-Holstein ist der größte Förderer dieser Forschungseinrichtung; weitere Zuschüsse erhält das Nordfriisk Instituut vom Kreis Nordfriesland, der Stadt Bredstedt, der Sydslesvigsk Forening, aus Projektmitteln des Bundes und aus Beiträgen der über 900 Vereinsmitglieder.

„Die Unterzeichnung der Vereinbarung auch in friesischer Sprache ist Ausdruck unseres Respekts vor den Minderheitensprachen und hebt in besonderer Weise die Bedeutung der friesischen Volksgruppe und der friesisch sprechenden Menschen für unser Land hervor. Die Minderheitensprachen zu erhalten und zu fördern ist unser Ziel“, sagte Schrödter. Das Nordfriesische Institut und der Trägerverein seien wichtige Partner für die Pflege und den Erhalt der friesischen Sprache und Kultur.

Inken Völpel-Krohn betonte die große historische Bedeutung des Dokumentes. Die friesische Minderheit sei sich des Wertes ihrer eigenen Sprache sehr bewusst. Die vor 20 Jahren in Kraft getretene „Europäische Charta der Regional- oder Minderheitensprachen“ habe das gesellschaftliche und politische Bewusstsein deutlich verändert: kleine Sprachen hätten es zwar immer noch schwer, aber sie würden seitdem in der Öffentlichkeit stärker wahrgenommen. Dass Nordfriesisch nun erstmals auch im offiziellen staatlichen Rahmen Verwendung finde, sei ein wichtiger Erfolg dieser Zusammenarbeit zwischen der friesischen Volksgruppe, dem Bundesland Schleswig-Holstein und der europäischen Institutionen. Friesisch sei nichts Altmodisches und keineswegs nur als Umgangssprache dienlich, sondern auch in der heutigen Zeit in allen Bereichen bestens einsetzbar.