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Nordfriesische Literatur – was für ein Theater!

Ein Überblick über 400 Jahre geschriebenes Friesisch

Nordfriesisch gilt als kleine Sprache. Entsprechend war und ist nordfriesischsprachige Literatur vor allem eine Sache einzelner Autoren und ihrer persönlichen Welt. Sie zeigt allerdings eine große Bandbreite und steckt voller Überraschungen: So gibt es Erzählungen aus der Sicht von Dünen, Tieren oder einem Stuhl, Sozialkritik, zahlreiche Komödien, aber auch Tragödien; es gibt Kurzgeschichten und Romane, eine Satire auf die Judenverfolgung oder die friesischen Gedichte des bekannten hochdeutschen Autors James Krüss. Ein großer Teil dieser Texte blieb ungedruckt oder ist nur schwer erhältlich.

Am 16. August 2023 geben Franziska Böhmer und Claas Riecken im Nordfriisk Instituut in Bredstedt erstmals einen Überblick über die friesischsprachige Literatur Nordfrieslands – auf Hochdeutsch. Eine große Rolle spielen hierin Texte, die für das Theater entstanden sind. Inspiriert davon werden die beiden Vortragenden Elemente des Theaters in ihren Vortrag einbauen und szenische Lesungen zum Besten geben. Für die Verständlichkeit ist gesorgt: Alle friesischen Texte können in Übersetzungen mitgelesen werden und die beiden Redner, die sich normalerweise nur auf Friesisch unterhalten, werden deutsch sprechen, sogar miteinander.

Böhmer und Riecken wirken als Wissenschafter am Bredstedter Institut und haben zusammen mit Wendy Vanselow und Jarich Hoekstra von der Universität Kiel das erste umfassende Buch zum Thema geschrieben: Die nordfriesische Literatur – En Uuning fuar di Taachten (Eine Wohnung für die Gedanken). Ihr Vortrag ist zugleich die offizielle Buchpräsentation.

Die Nord-Ostsee Sparkasse unterstützt die Reihe Nordfriesisches Sommerinstitut, in welcher aktuelle Forschung öffentlich präsentiert wird. Der Eintritt ist frei, es wird um eine Spende gebeten. Beginn ist um 19 Uhr 30 im Nordfriisk Instituut, Süderstr. 30 in Bredstedt.